Die Wechseljahre auf der Überholspur

Seit Jahren sind A5 und A7 Schauplatz kilometerlanger Baustellen, die im Ergebnis einen mindestens sechsspurigen Ausbau der Fahrbahnen (3 in jede Richtung) und somit einen flüssigeren Verkehr bewirken sollen. Auf den von vornherein sechsspurig ausgebauten Strecken und den bereits fertiggestellten Abschnitten ist der beabsichtigte Effekt spürbar. Wenn da nicht…

Quelle: flickr - (CC) by ceiling
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Es ist Fasentzeit in Baden und die Exilkieler verlassen fluchtartig die Region, um dem närrischen Treiben zu entkommen.
Transportmittel der Wahl ist das Auto, Medium die Autobahn. Da ja nur in vereinzelten Bundesländern zu dieser Jahreszeit Schulferien ausgerufen sind, war wenig Verkehr im Allgemeinen und wenige Idioten im Besonderen unterwegs. Zeit, einen Blick auf eine besondere Spezies unter den Deutschen Autofahrern zu werfen.
Seit Jahren sind A5 und A7 Schauplatz kilometerlanger Baustellen, die im Ergebnis einen mindestens sechsspurigen Ausbau der Fahrbahnen (3 in jede Richtung) und somit einen flüssigeren Verkehr bewirken sollen. Auf den von vornherein sechsspurig ausgebauten Strecken und den bereits fertiggestellten Abschnitten ist der beabsichtigte Effekt spürbar. Wenn da nicht…
Wenn da nicht die Gattung derjenigen Verkehrsteilnehmer wäre, die durch einen ausgiebigen Gebrauch der mittleren Fahrspur auffallen und das nicht nur, um den noch langsamer fließenden Verkehr zu überholen, sondern sich dort für die nächsten 45 Kilometer häuslich einzurichten, komme, was wolle.
Nicht genug, dass andere Fahrer durch die durchgängige Höchstgeschwindigkeit von 88km/h in den Wahnsinn getrieben werden, blockieren diese Individuen mit Angst vor dem Spurwechsel durch den Umstand, dass die Straßenverkehrsordnung das rechts Überholen auf Autobahnen untersagt, zwei volle Fahrspuren. Somit ist die dritte Spur komplett für den Eimer.
Auch wenn sich mein Verständnis für „Elefantenrennen“, also den sich schier endlos hinziehenden Überholvorgang eines LKW durch einen anderen, in Grenzen hält, besonders wenn dieser vor einem 7km langen und 15%igen Anstieg gestartet wird, so ist meine Toleranz gegenüber diesen ignoranten Spurblockierern gleich NULL. Und was sieht man, wenn man an dem Nissan Micra oder Ford Ka vorbeizieht und einen Schulterblick auf den Fahrer wagt?
In 98% der Fälle eine verhuschte Uschi in den Wechseljahren mit angegrauter Schnittlauchfrisur und Hornbrille, die sich mit weiß hervortretenden Knöcheln krampfhaft am Lenkrad ihres Opel Agila festkrallt und mit starrem Blick und versteinerter Miene den Asphalt vor sich fixiert. Unfähig, den Blick auch nur einen Sekundenbruchteil für einen Blick in den Spiegel oder über die Schulter, der für einen Spurwechsel erforderlich wäre, vom Raum zwischen den vorbei ziehenden Fahrbahnmarkierungen abzuwenden, schleicht die Fahrzeuglenkerin zu ihrem Zielort, an dem sie mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Wagen gemeißelt werden muss.
Bei den restlichen 2% sind die Wagen größer, also Benz, Audi oder auch gerne mal Volvo. In diesen Fällen sitzt hinter dem Steuer zu 100% ein ignorantes Arschloch.
Das klingt jetzt arrogant und verallgemeinernd, aber lasst Euch sagen, dass hier empirische Forschungen aus 60.000 Autobahnkilometern in 5 Jahren zugrunde liegen.

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2 thoughts on “Die Wechseljahre auf der Überholspur

  1. Liebe paperboon,

    es tut mir leid, dass der Artikel die Erwartungen, die Du aufgrund seines Titels in ihn gesetzt hast, nicht zu erfüllen vermochte.
    Du wirst es nicht glauben, aber der Artikel war überhaupt nicht witzig gemeint, sondern ich habe mir den puren Frust von der Seele geschrieben, der sich auf knapp 800km Autofahrt von Baden-Württemberg nach Schleswig-Holstein in mir angestaut hat.
    Da Kommentare ja bekanntlich das Brot des Bloggers sind, nehme ich sie ernst und habe heute auf der Rückreise meine Beobachtungen noch einmal überprüft.
    Was soll ich sagen? Die Überprüfung ergab: Meine Beschreibung war zu 100% korrekt und passte in 9 von 10 Fällen auf die Situation. Im zehnten Fall war die Fahrzeuglenkerin einfach noch zu jung für die Wechseljahre. Somit sehe ich meine These als empirisch bestätigt an, was im Übrigen auch auf die erwähnten restlichen 2% zutrifft, an denen Du dich offensichtlich nicht störst.
    Das Ganze hat weder mit Effekthascherei, noch mit der Absicht zu tun, jemanden kränken zu wollen.
    Wem der Schuh passt, der ziehe ihn sich an.
    Im Übrigen geht mir der Weltfrauentag, ebenso wie der Weltmännertag und der Welttag des geplatzten Reissacks so ziemlich an jeglichem Interesse vorbei. So viel zur Selbstreflektion. 😉

    Dein Exilkieler

  2. Hm. Das ist dein Beitrag zu Weltfrauentag? Ich (w, 40, Brille) bin nicht empfindlich, gehöre auch nicht zu den beschriebenen 98%. Deinen Artikel finde ich leider nicht mal witzig, nur kränkend und billige Effekthascherei. Die Überschrift im Tweet klang sooo vielversprechend, hatte was „Selbstreflektierteres“ erwartet 😉
    Schade, vielleicht dann zum Weltmännertag?

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